Jede Gesellschaft ist den Gerechtigkeitsvorstellungen ihrer Zeit unterworfen und entwickelt eigene Strategien im Umgang mit Straftätern. Es übertrifft unsere Vorstellungskraft, dass Verbrechen, für die es heute Geld-, Bewährungs- oder Gefängnisstrafen gibt, einst hier in Leipzig mit Leibes- oder gar mit Todesstrafen geahndet wurden. Der Richterstuhl im Festsaal und das Richtschwert der Scharfrichterfamilie Gebhardt stehen für die Ausübung des Rechts in der Vergangenheit, als Hinrichtungen noch öffentliche Ereignisse waren. Die Schauräume im Verlies des Alten Rathauses mit Folter- und Richtinstrumenten sowie zwei authentische Gefängniszellen veranschaulichen die Leipziger Strafrechtspflege in früheren Jahrhunderten.
Buchbar innerhalb der Museumsöffnungszeiten unter: vermittlung.stadtmuseum@leipzig.de, 0341-9651316